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YACHTWETTER SEGELWETTER  KROATIEN

Kroatien gilt für Yachtsegler und Gelegenheitsskipper, die alljährlich nur für 1-2 Wochen Urlaub eine Yacht in Kroatien chartern, als sehr harmloses Segelrevier. Das ist im Großen und Ganzen auch richtig, denn moderate Winde streichen in den Sommermonaten von den Küstenbergen hinab und erlauben gemütliches Cruisen zwischen den zauberhaften Küstenstädtchen und den teilweise urigen Inseln.

Aber sowohl im Frühjahr und schon ab Spätsommer kann es schnell zu Wetterveränderungen kommen, und dann wirken besondere Windsysteme, die teilweise in Sturmstärke die Ankerlieger durcheinanderwirbeln.

BORA und SCIROCCO  können gefährliche Auswirkungen haben, und hier beschreibe ich, wie man das Aufkommend er jeweiligen Windsysteme frühzeitig erkennen kann, um sich, seine Crew und seine Yacht gut zu vermuren, zu verankern oder in einer Marina oder einem Hafen Zuflucht zu suchen.

WINDE KORNATEN DALMATIEN

 

BORA

Die Bora ist der kalte Fallwind an der adriatischen Küste. Die Küste der kroatischen Adria ist begrenzt von hohen steilen Bergen, die teilweise fast senkrecht zum Meer hinabfallen. Eine Bora führt daher zu extremen Fallböen und starken Sturmspitzen! Wenn sich im Norden und Nordosten über den Bergen "Wolkenmützen" auftürmen, muss man das Wettergeschehen sehr streng im Auge behalten, denn das sind oft warnende Vorboten einer aufkommenden Bora. Bald pfeift es mnit zunehmender Stärke, wobei der Sturm 2-3 Tage andauern kann. Es ist daher immer ratsam, beim Verdacht auf eine aufkommende Bora so schnell wie möglich einen schützenden hafen oder eine Marina anzulaufen, und nicht an einer unsicheren Boje oder vor Anker auszuharren.

Besonders durch eine Bora gefährdet sind

  • die Bucht von Triest
  • der Velebitski Kanal (genannt die berüchtigte „Senjer Bora“),
  • der Vinodolski Kanal,
  • die Bucht von Novigrad, die Gewässer rund um Šibenik
  • die Küstenlinie  bei Splitextreme Böen und Sturmstärken oft bei Vrulje und Omiš
  • die Küstenlinie am Fuße des Biokovo-Gebirges und  Makarska.
  • Vorsicht ist auch in der Bucht von Žuljana und nahe der Halbinsel Pelješac geboten
  • und stark betroffen ist fast immer die Mündung der Neretva und die Bucht von Kotor.


An der Westküste von Istrien und an der Küste südlich von Biograd bis Trogir ebenso wie im Bereich von Poljice bis Dugi Rat sowie an der montenegrinischen Küste sind die Windstärken und vor Allem die Böen weit geringer, da dort das Gebirge weiter vom Land entfernt ist und niedriger.  Wenn die Küstengebirge niedriger als 600 m sind oder weiter als 4 km vom Ufer entfernt liegen, sind vor Allem die Böen weit schwächer und daher nicht so gefährlich.


JUGO - DER MILDE WINTERWIND


Wenn sich über der adriatischen Küste Kroatiens ein nördlich gelegenes Tiefdruckgebiet bildet, kommt es zum Jugo, der meist viel, viel Regen mitbringt. Jugo ist ein typischer Winterwind, und weht ca. 1 Woche, manchmal nur 4-5 Tage.

Ohne Regen wird er "trockener Jugo" genannt. Er streicht konstant die Küste entlang, frischt nur gelegentlich auf und flaut dann wieder ab. Erkennbar ist ein aufkommender Jugo durch ca 2-3 Tage vorher zunehmende Bewölkung aus S.


MAESTRAL - ANGENEHMER SOMMERWIND

Der Maestrale ist ein thermischer Wind, der sanft die Sommerhitze angenehmer werden lässt. Er kommt im Frühling und Herbst, aber eben auch im Hochsommer. Sanft streicht er ab morgens 9 oder 10 Uihr über´s Wasser, nimmt dann  langsam zu, wodurch wunderbares "Kaffeesegeln" ohne Stress möglich wird, und flaut pünktlich zum Anlegemanöver am späten Nachmittag oft ganz plötzlich aufzuhören.


TRAMONTANA - DER VON DEN BERGEN KOMMT

Es ist ein kühler Tageswind, der von den Bergen herunterweht , moderat bis mittelstakt werden kann und meist mit schönem Wetter einhergeht.


LEVANAT -    SCHLECHTWETTERBOTE

Der Levanat ist mäßig, selten stark aber bringt Wolken und Regen.


OšTRO 

Es ist ein warmer und feuchter Südwind, der aber sehr stark werden kann.

Loštrin wird der leichte  Oštro  genannt, demgegenüber der  starkwindige loštracina.


LEBIC ODER GARBIN

Wenn der Jugo abklingt, folgt trockene und warme Luft aus Südwest. Er ist kurz, kann aber recht heftig blasen, als Starkwind wird er Lebićada genannt. Durch den Lebic können Kreuzseen in flachen Gewässern verursacht werden, auch Überschwemmungen kommen in nach SW offenen Buchten und Häfen  vor.


Um auf die kommende Windlage vorbereitet zu sein,  sollte man es auch im Sommer nicht versäumen, abends die Lokalnachrichten zu sehen bzw. Einheimische zu befragen.